Was erwartet mich bei einem Dschungeltrekking?

Nasenbär

Für mich gehört ein Dschungeltrekking zu jeder erfüllenden und erlebnisreichen Reise dazu. Doch welche Herausforderungen bringt ein solches Trekking mit sich? Was solltest du beachten und worauf kannst du dich einstellen?

Diese Fragen solltest du dir stellen, wenn du dich für ein Dschungeltrekking entscheidest. Sicherlich ist es nicht für jeden etwas, doch ich bin mir sicher, wenn es dir gefällt, dann möchtest du immer wieder in den Dschungel zurück.

Tierwelt

Neben der unglaublichen Natur und der Einzigartigkeit jedes Waldes, kannst du mit Glück viele verschiedene Tiere beobachten und in Freiheit in ihrem natürlichen Umfeld erleben. Jedoch solltest du viel Geduld mitbringen, denn meist nehmen dich die Tiere viel früher wahr als du sie. Und dann sind sie ganz schnell verschwunden bevor du sie überhaupt zu Gesicht bekommen hast. Daher verbringt man nicht allzu viel Zeit mit Reden. Du genießt einfach die Natur um dich herum  und die Tatsache, dass weit und breit nur Bäume und Wildnis zu finden sind.

Neben Affen, Schlangen und vielen Vogelarten, wirst du aber vermutlich auch auf Spinnen, Ameisen und andere Insekten stoßen. Ehrlicherweise waren vor allem Spinnen immer meine größte Befürchtung, doch tatsächlich bin ich nur selten einer großen Spinne bei Tag im Dschungel begegnet. Meist sind es Guides oder andere Einheimische, die kleinere Tiere in ihren Netzen oder Verstecken aufspüren und sie dir dann zeigen werden.

Je nachdem, welche Tiere du sehen möchtest, solltest du dir verschiedene Länder heraussuchen. So kannst du in Uganda zum Beispiel Berggorillas und Schimpansen besuchen, auf Sumatra die Orang Utan Familien beobachten oder in Costa Rica den roten Aras bei ihrem lauten Geschrei zuhören.

Dir sollte immer bewusst sein, dass du es mit wilden Tieren zu tun hast. Ich persönlich habe großen Respekt vor den Bewohnern des Dschungels, besonders nach meiner Begegnung mit einem männlichen Orang Utan auf Sumatra, der sich fast entschieden hätte, zu uns ins Camp zu kommen. Mir stockte kurz der Atem als das mächtige Tier plötzlich über uns im Baum hing. Da wurde mir bewusst, dass es auch brenzliche Situationen geben kann. Nichtsdestotrotz liebe ich diese abenteuerlichen Touren durch den Urwald.

Fitness

Es gibt zwar auch Gebiete, die leichter zugänglich sind, aber grundsätzlich bringt ein Dschungeltrekking körperliche Anstrengung mit sich, sodass du eine gesunde Fitness haben solltest, sodass du auch mal mehrere Stunden bergauf und bergab im sumpfigen Boden laufen kannst. Gutes Equipment ist hier natürlich unerlässlich. Bisher bin ich mit guten Wanderschuhen (keine Turnschuhe) immer super zurecht gekommen. Meist habe ich auch meine Wanderstöcke dabei.

Verhalten

Wie zu Beginn bereits erwähnt, sollte man sich im Dschungel mit dem nötigen Respekt verhalten. Ich versuche zum Beispiel stets darauf zu achten, dass ich mein Mückenspray nicht in der Umgebung verteile. Am besten erst in die Hände sprühen und anschließend auf der Haut verteilen. Denn auch am Boden gibt es kleine Waldbewohner, die unter dem Mückenspray leiden können, wie Frösche, Ameisen oder andere kleine Tiere. Müll ist natürlich auch ein großes Thema. Leider habe ich es schon gesehen, dass im Wald Papier oder gar Plastik herumliegt. Papier kann im Zweifel von der Natur absorbiert werden, doch Plastik – womöglich noch mit Essensresten – lockt Tiere an, die das Plastik unter Umständen fressen könnten und sich verletzen oder gar sterben. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, doch leider ist dies nicht immer der Fall. Manchmal sind es sogar die Einheimischen, die es oft einfach nicht besser wissen. So gut es geht nehme ich meinen Müll wieder mit raus aus dem Dschungel.

Ein weiterer Punkt ist die Lautstärke. Oft ist man mit anderen Reisenden unterwegs. Vermutlich wünschst du dir ein unvergessliches Erlebnis, das du in vollen Zügen genießen kannst. So geht es auch deinen Mitreisenden. Lautes Reden oder Lachen können die Tiere verschrecken und andere möglicherweise stören. Das gleiche gilt für die Kameras. Viele Leute sind mit einer Spiegelreflexkamera unterwegs. Damit kann man zwar tolle Fotos machen, aber der Nachteil ist das ständige Klickgeräusch, welches ebenfalls Tiere verschreckt, da sie das Geräusch nicht einordnen können. Bei den Berggorillas in Uganda ist es mir passiert. Ein Jungtier war extrem neugierig und bewegte sich auf uns zu. Die Kameras klickten sofort
ununterbrochen bis das Tier sich umdrehte und wieder weg ging. Schade. Tatsächlich gibt es Systemkameras, die keine Klickgeräusche von sich geben. Wir reisen beispielsweise immer mit einer Lumix von Panasonic.

Ausrüstung

Es gibt Dschungeltrekking und Dschungeltrekking – bei dem einen bist du vielleicht nur 2 Stunden unterwegs, bei dem anderen unter Umständen auch mehrere Tage. So oder so solltest du gute Ausrüstung, entsprechend dem Schwierigkeitsgrad und der Dauer, mitnehmen. Für mich gehören neben stabilen Wanderschuhen, Wanderstöcken und regenfestem Rucksack auch Hut, Mückenspray und lange, luftige Kleidung dazu. Solltest du im Dschungel übernachten, dann empfehle ich in jedem Fall auch Hygieneartikel.

Wetter

Das Wetter im Dschungel ist unvorhersehbar. Es kann eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit herrschen, regnen und unglaublich heiß sein. Nicht jeder Kreislauf steckt das auf Dauer weg. Meine Empfehlung ist in jedem Fall ein Rucksack, der entweder komplett wasserdicht ist oder einen eingebauten Regenschutz hat, den man bei Bedarf überziehen kann. Natürlich kannst du für den schlimmen Wolkenbruch auch ein Regencape oder gar einen Schirm für dich mitnehmen. Unter diesem kannst du auch bei Regen weiterhin gute Fotos machen. Aufgrund der oft hohen Regenwahrscheinlichkeit ist Wechselkleidung unerlässlich. Man kann diese beispielsweise in einen zusätzlichen Plastikbeutel legen, sodass die Kleidung in jedem Fall trocken bleibt.

Hygiene und Medizin

In jedem Fall sollte man sich vor der Reise informieren, gegen welche Krankheiten man sich impfen lassen sollte. Ich persönlich gehe immer zum Gesundheitsamt in meiner Heimatstadt Köln. Jedes Gesundheitsamt hat in der Regel eine Impfstelle, die zu den wichtigsten Impfungen und anderen Themen beraten kann. Oft werden die Impfungen dann sogar von der Kasse übernommen. Ein weiteres wichtiges Thema ist Malaria. In Uganda war ich 2017 das erste Mal in einem starken Malaria-Gebiet und ich war unglaublich froh, dass ich die Malariaprophylaxe dabei hatte. Als abends die ersten Mücken um mich kreisten, konnte ich halbwegs entspannt damit umgehen.

Bist du vor Ort, dann würde ich vor allem bei Aufenthalten über Nacht
folgende Dinge empfehlen.

  • Müllbeutel: tatsächlich habe ich meinen Müll meist bei mir, wenn es keine andere Möglichkeit des Transports gibt. Das klingt zwar seltsam, doch versuche ich so wenig wie möglich Spuren zurückzulassen.
  • Toilettenpapier: man kann nicht immer davon ausgehen, dass Toilettenpapier mit zur Ausrüstung gehört, wenn man ein Trekking bucht. Ich habe also sicherheitshalber immer etwas dabei.
  • Mückenspray: Moskitos sind leider ein Teil jeden Dschungels. Aufgrund von Krankheiten, die durch sie übertragen werden können, trage ich Mückenspray ziemlich häufig auf.
  • Hygieneartikel: wenn man im Dschungel übernachtet, dann gibt es meist keine Möglichkeit sich im klassischen Sinne zu duschen. Ich habe also immer Hygienetücher dabei.
  • Desinfektionstücher: es gibt keine Waschbecken oder ähnliches. Also sind Desinfektionstücher oder -gele unerlässlich.
  • Wasserentkeimung: ist man länger als einen Tag im Dschungel unterwegs, dann trinkt man meist Fluss- oder Quellwasser. Dieses wird abgekocht, sodass man es trinken kann. Empfehlenswert sind trotzdem Tabletten zur Wasserentkeimung, wenn man auf Nummer sicher gehen möchte.
  • Erste-Hilfe-Set: ich habe immer ein Erste-Hilfe-Set dabei. In Uganda enthielt dieses sogar Spritzen. Oft bieten die Länder nicht die medizinische Versorgung, die man sich als Europäer wünscht. Auch die Hygiene in Krankenhäusern ist oft nicht die, die man aus Europa kennt. Daher ist man so für den Notfall gewappnet. Am Ende der Reise lasse ich das Set vor Ort bei jemandem, der es mehr gebrauchen kann als ich in Deutschland, z.B. bei einem lokalen Arzt.

Am Ende muss jeder für sich entscheiden, welche Artikel man bei sich haben möchte, wenn man mehrere Tage von der Außenwelt abgeschnitten ist. Es kann nicht schaden, wenn man gut vorbereitet ist, auch wenn meistens dann doch garnichts passiert.

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