Kitesurfen auf Sardinien – Mit dem Camper über die Insel

Im Oktober 2023 hat es mich das erste Mal zum Kitesurfen nach Sardinien verschlagen. Ich hatte keinerlei Erwartungen an die Insel, denn sie liegt ja in Europa. „Was soll es dort schon Besonderes geben?“, dachte ich mir. Wie du sicherlich gesehen hast, reise ich meistens eher weiter weg und verschwinde irgendwo in einem Regenwald 😀 Ich hatte also nicht erwartet, dass mich eine Insel im Mittelmeer besonders flashen könnte. Der Grund für meine Reise dorthin war daher eigentlich nur, dass dort eine Firmenparty meines Arbeitgebers stattgefunden hat und ich wusste, dass man dort gut kiten kann. Doch Sardinien hat mich extrem überrascht! Es ist eine wundervolle Insel mit traumhafter Natur und wundervollen Stränden. Aber dazu später mehr.

Übersicht Kite Spots & No Wind Activities

Anreise mit dem Camper aus Deutschland

Da ich mir im Mai gerade erst einen Camper gekauft hatte, „Fritzi“ (den Namen wirst du noch häufiger auf meinen Blog lesen ;)), war klar, dass ich auf jeden Fall mit dem Camper fahren würde. Die wilde Recherche nach guten Routen und Fährverbindungen ging also los.

Es gibt eine Vielzahl von Fährunternehmen, die unterschiedliche Routen und Optionen anbieten. Hier sind die Möglichkeiten, die ich entdeckt habe:

Moby Lines*:

Startort: Genua, Italien
Zielort: Olbia, Sardinien
Die Überfahrt von Genua nach Olbia dauert ungefähr 10 Stunden.

Corsica Ferries*:

Startort: Toulon, Frankreich
Zielort: Porto Torres, Sardinien
Corsica Ferries bietet Fährverbindungen von Toulon nach Porto Torres an, was eine alternative Route für dich sein könnte. Die Überfahrt dauert etwa 12 Stunden.

Tirrenia*:

Startort: Civitavecchia, Italien
Zielort: Cagliari, Sardinien
Du kannst deinen Camper nach Civitavecchia fahren und von dort aus eine Fähre nach Cagliari nehmen. Die Überfahrt mit Tirrenia dauert ungefähr 13 Stunden.

Bevor du dich für eine Fährverbindung entscheidest, ist es sicherlich ratsam, die Preise und Fahrpläne der verschiedenen Unternehmen zu vergleichen. Ich habe eine ganze Weile gebraucht bis ich mich entschieden hatte und sicher war, von wo aus ich gerne fahren möchte. Am Ende hängt das sicher davon ab, wie lange du auf der Autobahn sein möchtest.

Ich bin in 3 Etappen ab Köln gefahren. An Tag 1 ging es von Köln in die Nähe von Freiburg zu einer Freundin, an Tag 2 durch die Schweiz bis kurz vor die italienische Grenze, und an Tag 3 dann runter bis Genua.

Übersetzen mit der Fähre

Ich persönlich habe mich für die Fähre ab Genua bis Porto Torres mit Tirrenia entschieden. Alles verlief reibungslos und die Einschiffung war gut organisiert. Auf dem Schiff gab es ein Restaurant und eine Bar. Ich habe also keinerlei Essen mit auf’s Schiff genommen, aber das kannst du natürlich, wenn du Geld sparen möchtest.

Du kannst bei den meisten Fähranbietern auswählen, ob du eine Kabine, einen Schlafsessel oder garnichts dazu buchen möchtest. Ich persönlich habe mich für eine Kabine entschieden und war sehr froh darum. Es gibt eine heiße Dusche und ein Bett. 🙂 Die Schlafsessel sahen zwar eigentlich recht bequem aus, aber die Fähre ist ziemlich gut klimatisiert und daher doch recht kühl. Ohne angemessenen Schlafsack* hätte ich dort in jedem Fall sehr gefroren.

Allerdings habe ich auch Reisende gesehen, die mit ganzen Matratzen und Bettzeug auf das Schiff gekommen sind 😀 Alles ist also möglich. Es gibt genügend Platz, wo du deinen Schlafplatz über Nacht aufschlagen kannst. Nur im Camper darfst du nicht bleiben.

Lass dir auf keinen Fall den Sonnenaufgang am nächsten Morgen entgehen, kurz bevor die Fähre in den Hafen auf Sardinien einläuft. Als ich nach dem Frühstück nach draußen gegangen bin, hat sich sofort Urlaubsfeeling breit gemacht. Obwohl es noch ein klein wenig frisch war, konnte ich die Sonne langsam aufgehen sehen und habe das mediterrane Wetter gerochen? Es war ganz anders als noch in Genua.

Kennst du dieses Gefühl, wenn es nach Urlaub riecht? 🙂 Ich liebe dieses Gefühl.

Kitesurfen auf Sardinien: Kite-Spots

Es gibt an jeder Küste Sardiniens zahlreiche Kite-Spots mit unterschiedlichen Gegebenheiten. Es ist für jede Könnerstufe etwas dabei, egal, ob du das Flachwasser bevorzugst oder die Welle. Du wirst ganz sicher einen Spot auf Sardinien finden, der dir gefällt um deine Kitesurfkünste weiter auszubauen.

Ich gehe hier zunächst auf die Spots ein, die ich auf meiner Reise selbst kennengelernt habe.

Punta Trettu

Nachdem ich früh morgens mit der Fähre in Porto Torres angekommen war, habe ich als erstes den Windforecast auf windfinder.com gecheckt. Meiner Meinung nach der genaueste Forecast auf Sardinien.

Der Forecast sagte Wind für Punta Trettu an. Also bin ich mit Fritzi von der Fähre gefahren und direkt gen Süden gefahren. Die Strecke zog sich ein wenig nach der Nacht auf der Fähre und drei bereits hinter mich gebrachten Fahrtagen. Aber die Sonne und das tolle Wetter haben für alles entschädigt. Es war wundervoll dem deutschen Herbst zu entfliehen, denn auf Sardinien waren es über 25 Grad. Einfach ein Traum!

Die Fahrt bis nach Punta Trettu dauerte ca. 4 1/2 Stunden, aber ich habe auch ein, zwei kurze Pausen gemacht. Die letzten km zum Kite Spot Punta Trettu geht es durch eine sehr ruhige Region und über holprige Straßen, aber alles easy machbar. Und dann plötzlich, als ich um eine Ecke fuhr, sah ich endlich die Kites am Himmel.

Eckdaten zu Punta Trettu

Kitestation: es gibt mehrere Kiteschulen, die mobil vor Ort sind. Das Kite Village Sardegna hingegen ist direkt am Spot. Gegen eine Gebühr bzw. Mitgliedschaft von 15 EUR kannst du dort alle Einrichtungen benutzen und bekommst ebenfalls eine Haftpflichtversicherung dazu. Solltest du keine eigene Versicherung haben, die Kitesurfen im Falle eines Unfalls. abdeckt, dann ist das in jedem Fall eine sinnvolle Investition. Ich habe die Mitgliedschaft damals nicht genutzt, bin nur einmal dort im Restaurant essen gewesen. Das Essen war gut und es war eine willkommene Abwechslung zu den Abenden im oder am Camper.

Optimale Windrichtung: Die Windrichtungen Mistral (NW) oder Scirocco (SO) sind ideal. Der Wind kommt am Ende der Landzunge sideshore an, und je nach Windrichtung on- oder offshore an den Seiten der Landzunge. Obwohl ich mehrfach gelesen hatte, dass der Wind hier konstant ist, habe ich ihn an meinen zwei Tagen dort als sehr böig empfunden.

Wellenhöhe: es gibt keine Wellen, da es ein Flachwasserspot ist. Du kannst fast überall stehen. Daher eignet sich der Spot auch sehr gut für Anfänger.

Stellplätze für Camper: sowohl direkt neben dem Kite Village Sardegna als auch ein wenig weiter hinten auf dem Parkplatz kannst du frei stehen. Es kann schonmal voll werden hier und du solltest auf jeden Fall Unterlegklötze für deine Reifen dabei haben, da es hier alles andere als eben ist. Außerdem gibt es keine Schattenplätze auf dem hinteren Parkplatz. Von dem Parkplatz aus kannst du die Landzunge zum Kitesurfen sehen. Bis zum Start- und Landeplatz läufst du ca. 5 Minuten.

Müllentsorgung: Ja

Internet: ich hatte dort mit O2 sehr guten Empfang, der sogar für’s Arbeiten und Zoom-Calls mit Screen-Sharing gereicht hat. Vodafone hingegen war nicht gut genug um damit flüssig auf dem Laptop arbeiten zu können.

Persönliche Meinung: ich mochte die direkt Nähe vom Parkplatz zum Spot. Auch die Tatsache, dass es flaches Wasser ist, fand ich super. Allerdings war mir der Spot zu eng und zu viele Kiter auf dem Wasser. Ich würde dort zwar nochmal kiten gehen, aber nur, wenn wirklich nirgends sonst Wind ist und ich keine allzu lange Strecke bis dorthin fahren müsste.

Arutas – mein persönliches Highlight

Der Strand „Spaggia di is Arutas“ liegt ein wenig südlich des bekannten Kite-Spots „Mari Ermi“. Da der Spot generell als Wellenspot bekannt ist, war ich nicht sicher, ob ich wirklich dorthin fahren möchte, da ich es noch nicht so richtig mit Wellen habe 😀 Ein paar andere Kitesurfer, die ich auf der Insel kennengelernt hatte, hatten Arutas aber empfohlen, selbst für No-Wind Tage, weil der Strand einfach so traumhaft ist dort.

Also bin ich auf gut Glück dorthin gefahren. An meinem Ankunftstag war kein Wind und ich konnte den wirklich traumhaften Strand genießen. Spiegelglattes und kristallklares Wasser und ein Strand, der aus tausender winzig kleiner weißer Kügelchen besteht. Wirklich wunderschön! Und da es vor Ort keine Ortschaft oder ähnliches gibt, war es ziemlich ruhig dort. Lediglich ein paar Camper waren vor Ort. Daran haben sich auch die Carabinieri nicht gestört, die hier und da mal vorbeigefahren kamen. Du solltest lediglich Tische, Stühle, etc. in deinem Bus lassen. Dann ist es auch kein Problem, wenn du mit deinem Bus frei stehst.

Für mich war dieser Strand ein absolutes Highlight auf Sardinien. Und an Tag 2 kam dann am Nachmittag sogar der Wind. Das Wasser wurde maximal kabbelig, aber eine Welle hat sich nicht aufgebaut. So konnte ich stundenlang alleine mit 2 weiteren Kitern bis in den Sonnenuntergang kiten. Zu diesem Zeitpunkt die „Session meine Lebens“.

Eckdaten zu Arutas

Kitestation: Nein

Optimale Windrichtung: Nordwest. Am Vormittag kommt der Wind ziemlich genau von West onshore. Als ich dort war, ging in dieser Zeit garnichts, da der Wind nicht stark genug war. Aber sobald er beginnt zu drehen, konnte man den Kite aufbauen und dann warten bis er stark genug war.

Wellenhöhe: wie gesagt, als ich dort war nur Kabbelwasser, aber ich habe mehrfach gelesen, dass die Wellen an der Westküste mehrere Meter erreichen können.

Stellplätze für Camper: unendlich viel Platz auf einer Wiese direkt hinter dem Strand. In der Nähe gibt es ebenfalls einen Campingplatz. Gegen eine kleine Gebühr durfte ich dort Wasser entleeren/auffüllen und duschen gehen. Auch die Toilette kannst du dort entleeren.

Müllentsorgung: Ja. Direkt am Strand stehen Müllcontainer.

Persönliche Meinung: absoluter Geheimtipp und nicht nur zum kiten ein traumhafter Strand. Natur und Ruhe pur! Ich würde jederzeit wiederkommen, wenn der Wind nicht zu stark ist, denn dann gibt es hier hohe Wellen.

Is Solinas

Der Kite Spot von Is Solinas liegt ein klein wenig weiter südlich als der bekanntere Spot Porto Botte. In Porto Botte selbst bin ich nicht gewesen.

Is Solinas war für mich kitetechnisch ebenfalls ein Highlight, da ich dort eine wunderschöne Abendsession hatte, bei der ich fast alleine auf dem Wasser war. Die Kiter, die dort waren, waren sehr freundlich und wir haben unsere Sprünge und neuen Trick-Versuche gegenseitig gefeiert. Es war eine tolle Stimmung!

Es gibt einen Schwimmerbereich, auf den du aufpassen musst, aber ansonsten hast du dort viel Platz.

Eckdaten zu Is Solinas

Kitestation: es gibt keine Kitestation im klassischen Sinne, aber ich habe einige Fahnen gesehen, die darauf schließen ließen, dass dort mobile Kitestationen/-lehrer unterwegs waren.

Optimale Windrichtung: Nordwest. Der Wind kommt dann side/sideonshore an. Aber auch andere Windrichtungen sind hier kitebar.

Wellenhöhe: wenn der Wind aus Südwest kommt, dann kann es hier zu schönen Wellen kommen. Diese habe ich persönlich aber nicht erlebt. Es war nur kabbelig.

Stellplätze für Camper: direkt hinter der Düne ist ein schöner Camping Platz. Du kannst dort deine Toilette entleeren, nicht aber dein Grauwasser. Die Duschen sind eher dürftig, wie auch die Toilette vor Ort. Aber die Lage des Platzes ist einfach unschlagbar. Kitesachen unter die Arme, über die Düne laufen, und schon kann es losgehen. Außerdem kannst du dort deine Kites abspritzen. Es gibt einen Wasserschlauch und eine kleine Wiese, wo du deine Kites trocknen lassen kannst.

Müllentsorgung: ja

Persönliche Meinung: zumindest an meinem ersten Abend war es ziemlich leer am Strand und man hatte viel Platz auf dem Wasser. Auch den Strand fand ich schön. Wenn kein Wind ist, kann man dort dutzende Meter ins Wasser laufen und immer noch stehen. Das Wasser ist glasklar. Der Campingplatz ist nicht der Beste, den ich je gesehen habe, aber die Lage ist top! In den Ferien kann es dort aber auch sehr voll werden.

Porto Pollo

Porto Pollo liegt ganz im Norden von Sardinien und ist einer der bekanntesten Spots auf der Insel. Er wird durch eine Landzunge in zwei Seiten aufgeteilt, wobei die eine Seite ausschließlich den Windsurfern vorbehalten ist. Auf der linken Seite der Landzunge im Westen tummeln sich dutzende Kiteschulen am Strand. Entsprechend voll ist es dort.

Kitestation: dutzende. Allerdings sind es alle mobile Stationen mit Pavillons am Strand. Eine richtige „Station“ habe ich dort nicht gesehen.

Optimale Windrichtung: Nordwest/West. Der Wind kommt dann meist onshore an. Durch die Landzunge landest du Im Zweifel immer irgendwo an Land, wenn du nicht zu weit rausgefahren bist. Allerdings auch gerne mal in der Badezone, die sich mittendrin zwischen allen Kitestationen befindet. Nicht wirklich optimal gelöst, wenn du mich fragst.

Wellenhöhe: meist kabbelig

Stellplätze für Camper: man muss in Porto Pollo gut aufpassen, wo man sich hinstellt, denn es gibt eigentlich nur einen einzigen Parkplatz, auf dem man mit dem Camper auch über Nacht stehen bleiben darf. Es gibt dort allerdings keinerlei sanitäre Einrichtungen oder ähnliches.

Müllentsorgung: ja

Persönliche Meinung: ich persönlich war einmal in Porto Pollo und werde nie wieder dort kiten gehen 😀 Es ist einfach viel zu voll! Dazu kommt der doch extrem böige Wind. Da er über’s Land muss, ist das leider auch meistens so. Am Strand liegen die Boote der Kiteschulen, sodass sich hier und da schonmal jemand mit den Leinen darin verheddert hat. Außerdem ist der Strand nicht wirklich breit, sodass es beim Starten und Landen hektisch zugeht. Und es ist voll, voll, voller, am vollsten 😀 Also für mich wirklich kein empfehlenswerter Spot.

Capo Testa

Capo Testa liegt ebenfalls im Norden von Sardinien. Ich bin damals aus dem Inland dorthin gefahren. In der Umgebung gibt es zahlreiche tolle Pinienwälder und wunderschöne ländliche Regionen. Der Strand, an dem ich kiten war, liegt nicht ganz auf der Halbinsel Capo Testa, sondern kurz davor. Der Strand heißt „Rena di Ponente“. Im Oktober war dort nicht viel los. Es gibt keine Strandbars oder ähnliches. Zumindest habe ich nichts derartiges gesehen. Den Strand fand ich aber trotzdem sehr schön, da er sehr breit ist und du viel Platz hast. Du solltest auf jeden Fall mit anderen Kitern unterwegs sein. Ansonsten kann das Starten oder Landen schonmal schwierig werden alleine.

Eckdaten zu Capo Testa

Kitestation: nein

Optimale Windrichtung: Südwest. Dann kommt er onshore an Land. Sobald der Wind zu sehr in Richtung Westen dreht, ist leider die südliche Spitze von Capo Testa im Weg und der Wind wird entweder zu schwach oder sehr böig.

Wellenhöhe: kabbelig

Stellplätze für Camper: du kannst dort zwar direkt an der Straße parken, darfst dort aber nicht über Nacht stehen bleiben. Dafür musst du dann an einen anderen Ort fahren.

Müllentsorgung: Nein

Persönliche Meinung: wenn die Windrichtung stimmt, dann ist dieser Spot sicher wunderschön, da nicht allzu überlaufen. Allerdings ist die Parksituation nicht wirklich optimal. Wenn du sowieso in der Nähe bist, dann kannst du sicherlich einen netten Abstecher hierher machen, aber nur für diesen Spot würde ich nicht extra in den Norden fahren, es sei denn, es ist sonst nirgends Wind 😉

Rena Majori

Rena Majori ist bekannt als Wellenspot. Und obwohl ich das wusste, bin ich dorthin gefahren. Mutig, wie ich war, habe ich aufgebaut, um dann 20 Minuten an der Wasserkante zu stehen und zu überlegen, ob ich mich traue 😀 Ich kite noch nicht sooo lange. Nach 20 Minuten war es mir dann doch zu viel. Mit den Wellen hätte ich es sogar noch aufgenommen, aber es waren mir zu viele andere Kiter im Wasser, die doch eher unsortiert und nicht besonders umsichtig unterwegs waren. Außerdem ist der Spot recht schmal. Das war mir dann doch zu viel. Also habe ich wieder abgebaut. Aber für Wellenliebhaber ist es sicher ein schöner Spot.

Eckdaten zu Rena Majori

Kitestation: nein

Optimale Windrichtung: Nordwest. Dann kommt der Wind sideonshore an.

Wellenhöhe: bis zu 4 Meter

Stellplätze für Camper: es gibt mehrere Parkplätze am und um den Strand herum. Ich habe leider damals den Fehler gemacht mir genau den auszusuchen, wo Übernachten verboten war. Also direkt mal eine Knolle kassiert. Weiter oberhalb des Strandes darfst du aber auch mit Campern über Nacht stehen.

Müllentsorgung: bin nicht sicher

Persönliche Meinung: alleine schon aufgrund der hohen Wellen wird das sicher nicht mein Lieblingsspot. Aber auch die Lage des Camper Parkplatzes ist suboptimal, da du dein Equipment einen Hügel runter und auch wieder hoch schleppen musst. Ich würde dort nicht noch einmal kiten gehen. Selbst als Wellenliebhaber würde ich dann eher nach Is Arutas fahren.

So, und das war es auch schon mit den Kitespots, die ich 2023 persönlich gesehen habe. Ich hoffe, ich konnte dir bei deiner Auswahl ein klein wenig weiterhelfen.

No Wind Days – Was tun?

Sardinien ist nicht nur traumhaft zum Kiten, sondern es gibt auch viele andere Dinge zu entdecken.

Gorropu Schlucht

Die Gorropu-Schlucht auf Sardinien, auch als „Grand Canyon Sardiniens“ bekannt, fasziniert mit ihren steilen Felswänden und der wilden Natur. Mit einer Tiefe von bis zu 500 Metern und schmalen Passagen bietet sie Abenteuer für Wanderer und Kletterer. Die Landschaft ist geprägt von beeindruckenden Felsformationen und einer vielfältigen Flora und Fauna. Ein Besuch in dieser atemberaubenden Schlucht verspricht dir auf jeden Fall unvergessliche Eindrücke und ein intensives Naturerlebnis. Ich war sehr beeindruckt von der Schönheit dieser Gebirgsregion.

Wo mit dem Camper übernachten?

Bei meiner Fahrt durch die Berge habe ich nicht allzu viele Campingplätze oder andere Möglichkeiten gesehen, wo du mit deinem Camper über Nacht stehen kannst. Ich habe mich also für den Campingplatz Silana entschieden. Die Lage ist traumhaft und du hast einen herrlichen Ausblick auf den Sonnenaufgang am Morgen über den Bergen.

Es gibt heiße Duschen, Stromversorgung und du kannst deine Toilette und Wassertanks leeren und wieder auffüllen.

Außerdem kannst du deine Wanderung in die Gorropu Schlucht direkt von dort aus starten. Du musst nur ein kurzes Stück der Landstraße folgen und dann geht es hinter den Gebäuden links auf die Wanderwege.

Wanderung zur Gorropu Schlucht

Ich empfehle dir auf jeden Fall gutes Schuhwerk. Ich bin mit Turnschuhen unterwegs gewesen, weil ich nichts anderes dabei hatte. Allerdings habe ich mich nach der ersten halben Stunde auch auf die Nase gelegt, weil ich auf dem Schotterweg ausgerutscht bin. Ergebnis: blutiges Knie 😀 Alles halb so wild, aber da es zwischenzeitlich sehr steil wird, ist ein wenig mehr Profil unter den Schuhen deutlich angenehmer und sicherer. Ich musste mich durchaus einige Male an Bäumen abstützen um weiter voranzukommen.

Begleitet von einigen Bergziegen, geht es dann zunächst recht sanft und langsam bergab.

Später wird es dann deutlich steiler, aber die Landschaft ist einfach ein Traum. Du hast einen wunderschönen Blick über das gesamte Tal.

Und dann bist du endlich unten in der Schlucht. Am Eingang gibt es eine kurze Einweisung zur Sicherheit. Die Schlucht ist in drei Bereiche eingeteilt. Grün, gelb und rot. Den roten Teil am Ende der Schlucht solltest du meiden, da dieser Kletterern vorbehalten ist. Ohne Guide und entsprechende Ausrüstung kannst du schnell zwischen den gigantischen Felsen hängen bleiben.

Doch der grüne und gelbe Bereich sind für jeden zu schaffen, der keine größeren körperlichen Beeinträchtigungen hat. Hier und da musst du durch enge Spalten zwischen den Felsen klettern, aber alles ist mit Hilfsseilen ausgestattet, sodass auch das gut zu schaffen ist.

Es dauert nicht sehr lange bis du das Ende der Schlucht erreicht hast. Du kannst dir also Zeit lassen und den Anblick genießen.

Ich bin nach meinem Besuch der Schlucht dann noch ins kühle Nass gegangen. Der kleine Fluss, der dort verläuft ist eiskalt, aber es ist eine angenehme Erfrischung für die Füße, da du ja den Rückweg noch vor dir hast 😉

Ich bin nach meinem Besuch der Schlucht dann noch ins kühle Nass gegangen. Der kleine Fluss, der dort verläuft ist eiskalt, aber es ist eine angenehme Erfrischung für die Füße, da du ja den Rückweg noch vor dir hast 😉

Solltest du aber zu kaputt sein oder es zu. spät geworden sein, dann kannst du am Kassenzelt am Eingang der Schlucht nach einem Transport fragen. Es fahren regelmäßig Jeeps von dort unten wieder hoch. Beachte allerdings, dass du Bescheid sagst, wo dein Camper steht, damit du bis dorthin gebracht wirst. Das kostet zwar ein paar Euro mehr, aber ansonsten müsstest du eine ziemlich weite Strecke zu Fuß laufen, da die Jeeps regulär nur bis zum Eingang des Gorropu Base Camps fahren.

Ich bin die Strecke wieder zurückgewandert. Also den gesamten Berg wieder nach oben. Ich war so gut wie fast die ganze Zeit alleine und konnte die atemberaubende Natur genießen. Eine wirklich empfehlenswerte Wanderung.

Küstenstraße SP49: von Bosa nach Alghero

Ich hatte keine Ahnung von dieser Straße bis ich mehr oder weniger zufällig darauf gelandet bin, weil ich mit Freunden in Alghero verabredet war. Ich kam viel zu spät, weil ich – gefühlt – alle fünf Minuten angehalten habe. Die Aussicht von dieser Straße auf die Steilküste und das Meer ist absolut atemberaubend schön!

Nachdem ich in Alghero war, bin ich also die gleiche Straße noch einmal zurückgefahren, weil ich an dieser traumhaften Küste einige Tage verbringen wollte.

Wo mit dem Camper übernachten?

Es gibt in der Nähe von Bosa und auch Alghero ein paar Campingplätze, aber auf der Fahrt von Bosa nach Alghero hatte ich von der Straße aus ein paar Camper unten am Wasser entdeckt. Sie standen wirklich direkt am Meer, mitten in der Wildnis. Also habe ich bei Park4Night geschaut und mir den Platz sofort gespeichert.

Der Weg nach unten zum Wasser ist etwas holprig und du solltest langsam fahren, aber auch mein 20 Jahre alter Fritzi hat es geschafft 😉 Also kein Problem. Ich habe ein Plätzchen direkt am Wasser bekommen. Wenn ich morgens die Tür aufgemacht habe, saß ich direkt an der Küste. Einfach nur traumhaft! Und zum Abendessen gab es einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Das Areal eignet sich wunderbar um joggen oder spazieren zu gehen. Ich bin ein paar Stunden herumspaziert und habe es mir hinter dem Torre Argentina auf einem Felsen gemütlich gemacht. Ich war ganz alleine mit einem tollen Blick auf das Meer. Das Wasser und die Farben der Felsen im Wasser sind wunderschön und bilden eine traumhafte Kulisse für tolle Fotos.

Einige Menschen waren mit dem SUP unterwegs, andere schnorchelten herum. Auch ein Freediver war unterwegs. Du siehst also, selbst wenn das Kitesurfen auf Sardinien ausfällt wegen zu wenig Wind, dann kannst du hier viele tolle Dinge erleben.

Vergiss auf keinen Fall deine Schnorchelausrüstung*!

Alghero

Alghero sagt man nach die schönste Stadt Sardiniens zu sein. Ich habe zwar keinen Vergleich, da ich mir auf der Insel keine anderen Städte angeschaut habe, aber Alghero hat mir wirklich super gut gefallen. Es gibt wunderbares Essen in vielen tollen Restaurants, es gibt schöne Strände in der Nähe und ich nehme an, dass es in der Hochsaison auch so einiges an Events und Abendveranstaltungen gibt. Alghero liegt an der Nordwestküste Sardiniens, ist berühmt für seine malerische Altstadt mit mittelalterlichen Stadtmauern und charmanten Gassen. Die katalanische Geschichte prägt die Architektur und Kultur der Stadt, die auch als „Klein-Barcelona“ bekannt ist. Die Strände um Alghero locken mit kristallklarem Wasser und feinem Sand, perfekt für Entspannung und Wassersport. Die Küche der Region bietet köstliche Meeresfrüchtegerichte und lokale Weine. Alghero ist ein sehr idyllisches Reiseziel, das Geschichte, Natur und kulinarische Genüsse vereint. Ich würde jederzeit wiederkommen.

Wo mit dem Camper übernachten?

Es gibt in und um Alghero herum ein paar Campingplätze. Allerdings kannst du in Alghero auch einfach auf den riesiges Parkplatz vor dem Yachthafen fahren. Ich war zuerst auch etwas skeptisch als mir das jemand erzählte, der regelmäßig auf Sardinien ist. Doch tatsächlich war es überhaupt kein Problem, zumindest im Oktober nicht. Es hat sich niemand an den paar Campern gestört, die dort standen.

Der Parkplatz liegt allerdings an einer recht großen Straße. Du solltest also entweder nicht geräuschempfindlich sein oder aber Oropax dabei haben.

Von dem Parkplatz aus bist du fußläufig in wenigen Minuten direkt im Herzen der Altstadt.

Sehenswertes in Alghero

Ich persönlich liebe diese kleinen Städtchen, die einfach zum bummeln durch ihre kleinen Gassen einladen. Alghero ist so ein Städtchen. Ich bin teilweise stundenlang einfach nur durch die kleinen Gassen spaziert. Und es gab hinter vielen Ecken kleine Überraschungen, da viele der Häuser sehr schnuckelig verziert wurden.

Und natürlich kannst du dort sehr gut essen gehen. Es gibt zahlreiche tolle Restaurants zu bezahlbaren Preisen, wo es frisches Seafood und viele andere tolle Dinge gibt.

Agriturismo La Cerra – Urlaub auf dem Bauernhof

Sardinien ist bekannt für die zahlreichen Agriturismos, Bauernhöfe oder Weingüter, wo du für wenig Geld auf dem Hof stehen kannst. Tatsächlich habe ich aber sowohl bei Park4Night als auch in persönlichen Erzählungen häufig gelesen bzw. gehört, dass die Leute enttäuscht waren. Oft bedeutet das Parken auf einem Agriturismo nämlich, dass du mehr oder weniger dazu gedrängt wirst vor Ort zu essen oder an irgendeiner Weingut-Tour oder ähnlichem teilzunehmen. Das kostet dann meist relativ viel Geld.

Das Agritusirmo La Cerra kann ich allerdings nur wärmstens empfehlen. Es liegt wirklich mitten in der Natur! Um dich herum sind nur Berge, Wiesen, Kühe und Schafe, und natürlich der Bauernhof. Die Stellplätze sind durch Bäume von der Sonne geschützt und jeder Stellplatz hat genug Abstand zum Nachbarstellplatz.

Abends gibt es typisch sardisches Essen zu sehr fairen Preisen, aber du kannst natürlich auch selbst im Camper kochen. Die Besitzer sind sehr nett und man merkt, dass der Bauernhof in Familienhand ist.

Wenn du gerne klettern gehst, dann findest du hier ebenfalls alles, was dein Klettererherz begehrt.

Spiaggia di Cea

Der Strand Spiaggia di Cea liegt ein wenig südlich von Arbatax. Eigentlich wollte ich dort nur 1 Nacht bleiben als Zwischenstopp zu meinem nächsten Ziel, aber habe mich dann entschieden später noch einmal wiederzukommen. Mir hat der Strand wirklich super gefallen! Der Campingplatz ist recht klein und es gibt kaum Services, aber dafür liegt er wirklich direkt hinter der Düne am Strand.

Bei Park4Night habe ich mehrfach gelesen, dass es dort am Wochenende relativ laut werden kann, da es nebenan einen noch größeren Campingplatz gibt, wo es dann an der Bar schonmal lauter werden kann. Da ich unter der Woche hier war, habe ich davon allerdings nichts mitbekommen.

Auf dem Weg zum Campingplatz habe ich einige Restaurants an der Strandstraße gesehen. Ansonsten scheint es dort nicht allzu viel in der Umgebung zu geben, aber der Strand lädt eindeutig zum Verweilen ein. Zwischendurch kam sogar ein Delfin vorbeigeschwommen.

Klima & optimale Reisezeit zum Kitesurfen auf Sardinien

Sardinien, die zweitgrößte Insel im Mittelmeer, ist bekannt für ihr mediterranes Klima, das von milden Wintern bis zu heißen, trockenen Sommern reicht. Die optimale Reisezeit für Kitesurfen auf Sardinien erstreckt sich von März bis Mai sowie von September bis November. Ideal um dem deutschen kühlen Frühjahr und dem Herbst zu entfliehen.

Hier ist eine Übersicht über das Klima auf Sardinien, gegliedert nach Monaten:

Januar:

Sonnentage: Durchschnittlich 5 Tage
Durchschnittstemperatur: 12°C
Regentage: Etwa 7 Tage
Luftfeuchtigkeit: Durchschnittlich 70%

Februar:

Sonnentage: Durchschnittlich 6 Tage
Durchschnittstemperatur: 13°C
Regentage: Etwa 6 Tage
Luftfeuchtigkeit: Durchschnittlich 70%

März:

Sonnentage: Durchschnittlich 7 Tage
Durchschnittstemperatur: 15°C
Regentage: Etwa 5 Tage
Luftfeuchtigkeit: Durchschnittlich 65%

April:

Sonnentage: Durchschnittlich 8 Tage
Durchschnittstemperatur: 18°C
Regentage: Etwa 4 Tage
Luftfeuchtigkeit: Durchschnittlich 60%

Mai:

Sonnentage: Durchschnittlich 9 Tage
Durchschnittstemperatur: 22°C
Regentage: Etwa 3 Tage
Luftfeuchtigkeit: Durchschnittlich 55%

Juni:

Sonnentage: Durchschnittlich 10 Tage
Durchschnittstemperatur: 26°C
Regentage: Etwa 2 Tage
Luftfeuchtigkeit: Durchschnittlich 50%

Juli:

Sonnentage: Durchschnittlich 11 Tage
Durchschnittstemperatur: 28°C
Regentage: Etwa 1 Tag
Luftfeuchtigkeit: Durchschnittlich 45%

August:

Sonnentage: Durchschnittlich 12 Tage
Durchschnittstemperatur: 30°C
Regentage: Selten
Luftfeuchtigkeit: Durchschnittlich 45%

September:

Sonnentage: Durchschnittlich 11 Tage
Durchschnittstemperatur: 28°C
Regentage: Selten
Luftfeuchtigkeit: Durchschnittlich 45%

Oktober:

Sonnentage: Durchschnittlich 9 Tage
Durchschnittstemperatur: 24°C
Regentage: Etwa 4 Tage
Luftfeuchtigkeit: Durchschnittlich 50%

–> Meine persönliche Erfahrung war, dass es auch im Oktober tagsüber durchaus noch sehr warm sein kann mit knapp 30 Grad. Abends allerdings kühlt es stark ab. Vergiss auf keinen Fall deine dicke Jacke. Die Heizung benötigst du im Camper allerdings auf keinen Fall.

November:

Sonnentage: Durchschnittlich 6 Tage
Durchschnittstemperatur: 18°C
Regentage: Etwa 6 Tage
Luftfeuchtigkeit: Durchschnittlich 60%

Dezember:

Sonnentage: Durchschnittlich 6 Tage
Durchschnittstemperatur: 14°C
Regentage: Etwa 7 Tage
Luftfeuchtigkeit: Durchschnittlich 65%

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