Semuc Champey ist vor allem bekannt für seine Höhlen und die türkis-blauen Pools, in denen man mitten im Dschungel baden kann. Ich habe durch Zufall durch einen Reisevortrag von diesem einmaligen und touristisch noch recht wenig erfassten Gebiet erfahren. Doch als ich dem Vortrag zuhörte, war mir klar, dass ich dort auch hin muss. Ca. 1 Jahr später war es dann soweit. Ich plante meine Reise nach Guatemala und Semuc Champey durfte ich keinem Fall fehlen.
Bevor es nach Semuc Champey ging, war ich in Tikal bzw. dem nahe gelegenen Ort Flores. Ich musste also einen Weg finden diese lange Strecke irgendwie zu überwinden. Die Lodge in Semuc Champey hatte ich bereits aus Deutschland kontaktiert. Ich übernachtete dort in der Utopia Eco Lodge. Bereits die Beschreibungen auf der Website klingen unglaublich schön, doch wenn man einmal dort ist, dann vergisst man die Welt aus Deutschland. Die Lodge liegt mitten im Urwald abseits von jeglicher Zivilisation. Einen Ort oder gar eine Bar gibt es nicht. Man ist völlig allein mir der Natur um sich herum. Ein Traum.
Anreise Semuc Champey
Ich überlegte also, wie ich wohl von Tikal nach Semuc Champey gelangen würde. Ich fragte also direkt bei der Utopia Eco Lodge an, ob sie mir hier behilflich sein könnten. Und tatsächlich bot die Lodge eine Transfer-Möglichkeit an. Ich sagte zu und buchte den Transfer.
Am Tag der Abreise aus Flores ging ich zum vereinbarten Treffpunkt. Überraschenderweise war der Transfer nicht nur für mich, sondern auch für einige andere Individualreisenden gebucht. Wir setzten uns also alle in einen Minivan, der schnell voll gefüllt war. Doch es sollten noch lange nicht alle Personen im Van sitzen, denn es gab noch weitere Stopps, wo wir weitere Reisende einsammelten. Und als eigentlich alle Sitzplätze belegt waren, stellte der Fahrer einfach eine Art Hocker auf den kleinen Gang, sodass auch darauf Personen Platz nehmen konnten.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich heilfroh war, dass ich bereits einen festen Sitzplatz hatte, denn die Fahrt sollte ca. 8 Stunden dauern. So ging die wilde Fahrt quer durch Guatemala also los. Es war unglaublich heiß und voll in dem vollgestopften Van, aber so ist das nunmal – andere Länder, andere Sitten. Ich habe über die Jahre gelernt, solche abenteuerlichen Dinge einfach hinzunehmen. In Deutschland undenkbar, im Urlaub für mich völlig normal. Was machen schon ein paar mehr Leute in einem kleinen Van 😀
Nach zahlreichen Stunden und Serpentinen durch Guatemala erreichten wir den letzten größeren Ort bevor es ab auf die Schotterpiste ins Tal nach Semuc Champey ging. Wir hielten an einem McDonald’s und konnten uns ein wenig die Beine vertreten. Nach ca. einer halben Stunde ging es dann weiter. Schnell verließen wir die befestigten Straßen und es ging auf die Schotterpiste. Teilweise stockte mir der Atem, denn der viel zu voll besetzte Minivan fuhr extrem enge und unebene Serpentinen-Pisten hinunter ins Tal.
Die Fahrt mit Schlaglöchern und Abhängen links und rechts neben dem Fahrzeug dauerte nochmal ca. 2 Stunden. Dann kamen wir zu einem kleinen Platz mitten im Dschungel. Dort warteten bereits zahlreiche Geländewagen. Als wir stoppten, rannten die dort wartenden Einheimischen bereits hektisch mit Namens- und Hotelschildern auf den Minivan zu. Da wurde mir klar, dass die abenteuerliche Fahrt noch lange nicht vorbei war. Nachdem ich meinen Fahrer gefunden hatte, stiegen ich und noch 3 andere Personen aus dem Minivan auf den Geländewagen um. Und weiter ging die wilde Fahrt noch tiefer in den Dschungel.
Es folgte eine weitere Stunde auf zwei stehend im Geländewagen, der uns quer durch den Dschungel bis zur Lodge brachte. Als wir dort ankamen, war es bereits dunkel und wir alle waren völlig geschlaucht von der insgesamt ca 10-stündigen Anreise aus Flores am anderen Ende von Guatemala, doch wir waren endlich am Ziel angekommen. Wir wurden herzlich in Empfang genommen und freuten uns auf eine Dusche. Obwohl die Anreise so beschwerlich war, kann ich nur jedem empfehlen nach Semuc Champey zu reisen. Die Aussicht in der Lodge und die Abenteuer, die dort auf dich warten, sind einfach unvergesslich. Anreise Semuc Champey: ein wirkliches Abenteuer.
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